Passend zur Jahreszeit beschäftigten wir uns mit dem Thema Eisrettung.
Als Besonderheit fand der Dienst unter realistischen erschwerenden Bedingungen statt: um die eingebrochene Person zu retten, standen nur Einsatzkräfte in der Stärke 1/4 zur Verfügung. Doch mit den Gerätschaften des Löschgruppenfahrzeugs lässt sich mit diesen verfügbaren Kräften eine Notfall-Rettung vornehmen.
Der Retter muß mit einer Rettungsweste ausgestattet werden!
Im Beispiel ist die Einbruchstelle ca. 16 Meter vom Ufer entfernt
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Der Retter wird gesichert (bspw. Feuerwehrhaltegurt oder Brustbund mit einer Feuerwehrleine) und nimmt einen Feuerwehrleinenbeutel mit, bei dem das auslaufende Seilende ebenfalls gesichert wird.
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Das zweite Leiterpaar wird parallel auf das Eis geschoben und dann vom Retter vorgezogen/-geschoben.
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Der Retter steigt nun über auf das zweite Steckleiterpaar und nimmt das erste weiter vor.
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Dies wiederholt sich bis die Einbruchstelle erreicht ist.
Der Eingebrochene ist dabei unter allen Umständen dauernd anzusprechen und zu beruhigen, um weiteren Kräfte- und Wärmeverlust gering zu halten. Dies kann die Aufgabe des Retters auf der Leiter sein aber auch die eines zweiten am Ufer stehenden Retters.
In einem zweiten Teil haben wir uns mit der Frage auseindergesetzt wie man den Eingebrochenen aus dem Eis ziehen kann. Schnell erkannten alle Anwesenden, dass ein Herausheben aus liegender Position nahezu unmöglich ist.
Als eine Methode haben wir dann den Einsatz einer Bandschlinge zum Herausziehen praktisch geübt. Als sinnvoll in dieser Übung hat sich dabei erwiesen dass der eingebrochene dem Retter den Rücken zuwendet und die Bandschlinge (25mm,2m) um die Brust und unter den Armen hindurch nach hinten geführt wird. Der Retter zieht dann (eventuell mit Hilfe der Sichernden Kameranden am Ufer) den Eingebrochenen auf das Eis. Dazu kann es erforderlich werden, dass der Retter möglichst weit vom Eisrand eine Hürdensitz einnimmt, damit die eingebrochene Person aus der Einbruchstelle nach oben herausgezogen werden kann.
Soweit zur „technischen Seite“. Im weiteren Verlauf ging es um die körperlichen Auswirkungen der Unterkühlung und erforderliche Maßnahmen der ersten Hilfe. Dabei haben der Tatsache auseinandergesetzt, dass entgegen bestehender Merkregeln, schon unterkühlte Personen mit Herzstillstand nach 30 Minuten erfolgreich wiederbelebt werden konnten.
Weiterhin kam die Gefahr des Bergungstodes zur Sprache,
Bei stark unterkühlten Personen (die sich nicht mehr an der Rettung aktiv beteiligen können) dürfen inmsbesonmdere die Gliedmaßen nur so wenig wie möglich bewegt werden. Es besteht akute Lebensgefahr (Bergungstod oder Afterdrop.)
Überleben bei starker Unterkühlung (Sarrah.de)
[Search and Rescue, Resuscitation and Rewarming in Accidental Hypothermia]
Einsatztaktik für die Feuerwehr – Hinweise zu Eisunfällen (PDF – LfS BW)
Überleben in eiskaltem Wasser (PDF – Schiffergilde Berlin)
(06.12.2011)