08.05.2017 Sprenggranate aus der Oste geborgen

Das Kriegsende an der Oste bringt sich in Erinnerung

Ein Munitionsrest als Relikt des zweiten Weltkriegs rief zunächst die Polizei auf dem Plan. Den ungewöhnlichen Fund im Schlick der Oste machte ein Wassersportler der die Polizei informierte. Die fachgerechte Bergung und Beseitigung ist die Aufgabe des Kampfmittelräumdienstes, der dem Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) untersteht. Auch heute noch sind die Spezialisten beinahe täglich landesweit unterwegs, um die „stille Gefahr des Krieges“ zu beseitigen. Die Feuerwehr Hechthausen wurde zur Amtshilfe für die anstehenden Bergungsarbeiten hinzugezogen.

Die rund 10 Kilogramm Sprengstoff stellen auch Jahrzehnte nach dem Krieg eine Gefahr für die Bevölkerung dar.

Am Montagmorgen auf den Tag genau 72 Jahre nach Kriegsende konnte dann die Munition ohne Probleme geborgen und der Entschärfung zugeführt werden.  Nach Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes handelte es sind um eine deutsche 10,5 cm Sprenggranate, wie sie in Flugabwehrkanonen zum Einsatz gekommen ist.

Die geborgene Granate wird durch den Kampfmittelräumdienst zur Verwertung/Entschärfung transportiert.

Sowohl der Zeitpunkt als auch der Fundort sind historisch interessant. Nach Gefechten um Bossel und Blumental brennen dort mehrere Höfe. Um dem Brückenkopf über die Oste zu nehmen und weiter nach Cuxhaven vorzudringen, beginnt der Artilleriebeschuss von Hechthausen und Klint. Aus dem Kriegstagebuch des 5. Bataillons der Coldstream Guards (frei übersetzt):

Am 4. Mai klärt das HOUSEHOLD CAVALRY REGIMENT die Brücke über die Oste auf und meldet um 07:30 Uhr sie sei beschädigt aber passierbar. Um 11:30 Uhr rücken No. 4 Company/3 Squadron Group zur Überquerung der Oste vor. Ein britischer Kampfpanzer wird dabei in der Kurve vor der Brücke durch eine Mine zerstört. Durch den Krater ist können die folgenden Panzer nicht weiter vorrücken. Wenig später wird Hechthausen durch die 4. Kompagnie eingenommen.

das Kriegsende an der Oste erinnert dieser Gedenkstein

Ein Gedenkstein am Ortsausgang von Hechthausen erinnert an diese Ereignisse. Um 23:00 Uhr gibt die britische Führung die Kapitulation der deutschen Einheiten der 15. Panzergrenadierdivision und damit das Kriegsende an der Oste bekannt. Der Übergang in Hechthausen war auch die letzte Kampfhandlung dieser englischen Einheiten seit der Landung in der Normandie.

Wie muss ich mich verhalten wenn ich Kampfmittel gefunden habe?

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