Brandbekämpfung Intensiv

Wenn es um die Bekämpfung eines Feuers im so genannten Innenangriff geht, begibt sich der Angriffstrupp in einen Bereich, den er unter normalen Umständen niemals betreten würde. Im Inneren einer brennenden Gebäudes herrschen absolut lebensfeindliche Bedingungen. Weil der Mensch normalerweise solche Umgebung und derartige Bedingungen vermeidet, fehlen auch die Erfahrungen im Umgang damit.
Strahlrohr Ausgebildet als Atemschutzgeräteträger beherrscht der Feuerwehrangehörige die Ausrüstung, die ihm den Aufenthalt in dieser Umgebung überhaupt erst möglich macht, angefangen mit der persönlichen Schutzausrüstung bis zum Atemschutzgerät und dessen Bedienung. Hinzu kommt die intensive Ausbildung mit dem (Hand)-Werkzeugen des Feuerwehrangehörigen. Was dann immer noch fehlt, sind gefühlte Erlebnisse, die den Angriffstrupp befähigen, eine Situation mit allen Sinnen aufzunehmen, auszuwerten und beurteilen zu können: mit den Augen, solange die Sicht ausreicht, über das Fühlen von Temperaturveränderungen, bis hin zum Hören.
Darüber hinaus gilt es, Gefahren durch falsche Verhaltensweisen zu vermeiden. Aus diesen lernt man am besten, wenn man das Wissen mit Empfindungen verknüpfen kann.

Praktisch lernen
IFRT kUnsere Feuerwehrangehörigen können jetzt auf die Erfahrungen eines zweitägigen Intensivseminars „Brandbekämpfung“ beim I.F.R.T. in Külsheim zurückgreifen:
Theoretisch wurden dort Phänomene der extremen Brandausbereitung, geeignete Fortbewegungstechniken und Gefahren bei Bränden in geschlossenen Räumen erarbeitet.
Den weitaus größten Teil nahmen allerdings praktische Übungen ein.

CheckZunächst beobachteten die Teilnehmer den Brandverlauf in einem holzbefeuerten Container, um die Anzeichen einer bevorstehenden Ausbreitung des Feuers sicher erkennen zu können. Wie sich die Temperatur in der Nähe eines Brandraums verteilt, konnte praktisch in einer weiteren Übung gefühlt und damit spürbar werden. Hinzu kam das Erleben der Auswirkung der Wärmestrahlung. Schlecht sitzende persönliche Schutzausrüstung, Fehler beim Anlegen der Schutzkleidung führten zu unmittelbarer Rückmeldung bei den Teilnehmern.
Ein weiterer Block der praktischen Ausbildung beschäftigte sich mit der Handhabung des Strahlrohrs und dem Anwenden verschiedener Fortbewegungstechniken. Zunächst übten die Teilnehmer mehr oder weniger „trocken“, dann aber bei der Bekämpfung von echtem Feuer unter weitgehend realistischen Bedingungen. Dabei erlernten die Teilnehmer des Seminars die richtige und effektive Anwendung des Strahlrohres unter Vermeidung von Eigengefährdung beispielsweise durch übermäßige Wasserdampfbildung oder sich entzündende Rauchgase.
HydraulischeVentilationUm dem Angriffstrupp die Arbeit zu erleichtern (bessere Sicht, geringe Temperatur) und die Überlebensbedingungen für Personen innerhalb des Angriffsweges zu verbessern, übten die Teilnehmer das Verfahren der so genannten „Hydraulischen Ventilation“ und den richtigen Lüftereinsatz.

BBKrauchgas Die gezielte Bekämpfung verschiedener echter Feuer war ein weiterer Bestandteil des Seminars. Dabei ging es um Verfahren zur Rauchgaskühlung und die Nutzung verschiedener lageangepasster Strahlformen des Hohlstrahlrohrs zur schnellen Brandbekämpfung. In einer truppweisen Angriffsübung unter realistischen Bedingungen wurden dann auf zwei Stockwerken Personensuche und Brandbekämpfung durchgeführt. offenSchwedisch kZiel dieser Übung war es, die Teilnehmer an die eigenen Grenzen heranzuführen: körperliche Belastung durch das Nachziehen des wassergefüllten Schlauches und niedrige Bewegungsart, eine erschwerte Orientierung in einem verschachtelten Objekt und der zunehmende Hitzestress bei Annäherung an den Brandherd.
Alles in allem zwei sehr fordernde aber auch interessante Tage in einer tollen Realbrandausbildungsanlage mit rund 16 Stunden Ausbildung, 8 Übungsdurchgänge unter Atemschutz, 7 Atemluftflaschen. Die Erfahrungen und Erlebnisse dort werden der Ausbildung der Einsatzkräfte der Feuerwehr Hechthausen nutzen.

Ablage

06-08-2014

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