Ausbildung Schaumeinsatz (13.09.2011)

Regelmäßige Ausbildungen, Übungsdienste sind wichtig , um einsatzbereit zu bleiben, beziehungsweise die Einsatzbereitschaft zu verbessern. Beim heutigen Dienst war das Thema Schaumeinsatz – in vielerlei Hinsicht zunächst ein undankbares Thema.

Zum einen darf wegen der Umweltgefährdung nicht einfach mal so mit Schaummittel geübt werden,
zum anderen sagen selbst altgediente Feuerwehrangehörige, dass sie nur sehr selten, wenn überhaupt, mit Schaumeinsatz in Kontakt gekommen sind.

Beim Dienst orientierte sich der Ausbilder an einem roten Faden mit zahlreichen Leitfragen. Daraus entwickelte sich ein interessantes Lehrgespräch und viele Fragen der Auszubildenden kamen „auf den Tisch“.

Welches Schaummittel haben wir?

Synthetisches MBS (Mehrbereichschaummittel)

Wie viel Schaummittel haben wir?

120 Liter (6 Kanister á 20 Liter)

Welchen Schaum können wir herstellen?

Schwerschaum (Verschäumungszahl (VZ) 15)
(Schwer, VZ: 01…20, Mittel, VZ: 20..200,, VZ: Leicht 200…1000)

Welchen Geräte zur Schaumerzeugung haben wir?

Schwerschaumrohr S2, Zumischer S2, Saugschlauch, Schaummittelkanister mit Schaummittel

Wie viel Schaum ergibt das?

Das MBS braucht 3% Zumischung (97 Teile Wasser und 3 Teile Schaummittel)

Ansatz Dreisatz:
100 %/3% = x l/120 l =>
x = 120 * 100 / 3 = 4000 l Schaummittel-Wassergemisch (Wassermenge)

Schaumittel-Wasser-Gemisch* VZ (Verschäumungszahl) =ergibt das Volumen (Schaummenge)
Hier= VZ 15 (Schwerschaumrohr)
4000 *15 = 60000 = 60 m3 Schaum

Entspricht einer Fläche von 120 m2 bei 50 Schaumhöhe
(12 * 10 Meter)

Dauer: 4000 Liter mit 200 l/min = max 20 Minuten Schaumeinsatz

Bei Bränden welcher Brandklassen kommt Schaum zu Einsatz?

A und B

Löschwirkung

Ersticken

Trennen, Deckeneffekt, Verdrängen,

Kühlen

Verdampfen des enthaltenen Wassers
Mindestmenge an Wassre erforderlich!

Taktische Einsatzregeln.

– Nur voll entwickelten Schaum aufbringen
– Indirekt aufbringen wenn möglich (Aufschieben, Ablaufen, Abregnen)
– Schaum nicht wegschwemmen.
– Ausreichende Menge (s.o.) Faustformel 2 *15 Minuten Schaum d.h.
– Rechtzeitig Nachfordern
– Gleichmäßig aufließen lassen, nicht wedeln o.ä.

Der Schaum macht die Arbeit nicht der Strahlrohrführer.

– Nicht aufreißen lassen -> Wiederentflammen
– Maximal 2 C-Längen hinter dem Zumischer.

Hintergrund zu den Schlauchlängen:

Druckverlust C-Druckschlauch (C-52): 1,7 Bar / 100 Meter (C-42: 4,8 Bar / 100 Meter !! deswegen nie C-42 verwenden). Im Zumischer selbst entsteht ein Druckverlust von maximal 38 % (laut DIN). Das Schaumrohr braucht 5 Bar Eingangsdruck. Bei einer Pumpenausgangsleistung von 8 Bar kommen hinter dem Zumischer deshalb nur rund 5,5 Bar an. Dadurch wird erkennbar, dann maximal zwei C-Längen eingesetzt werden dürfen damit der Eingangsdruck am Schaumstrahlrohr nicht unterschritten wird (0,25 Bar auf 15 Meter C-Schlauch!). Man kann dies durch eine höhere Pumpenausgangleistung (indsbesondere bei neueren Pumpen) zum Teil auffangen aber die Faustformel muss sein: 2 C-Längen hinter dem Zumischer.

(13.09.2011)

This entry was posted in Allgemein, Übungsdienst and tagged , , . Bookmark the permalink.

Comments are closed.