Großbrand Hutloher Straße 24-02-2014

Gegen 10:15 wurde unser Melder ausgelöst

„Einsatz für Feuerwehr Hechthausen, Feuer Hutloher Straße.“

 

Nach der Einsatzmeldung durch die Integrierte Regionalleitstelle (IRLS) Unterweser-Elbe „Brennt Hackschnitzelheizung, Feuer greift bereits auf Nachbargebäude über“ entschloss sich die anwesende Führungskraft dafür, sofort weitere Kräfte nachzufordern und unmittelbar zur Einsatzstelle auszurücken, ohne auf weitere Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilung zu warten. Es war klar, dass Eile geboten ist, um die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern. Möglichkeiten des Handelns und einen erheblichen Zeitgewinn sahen die Einsatzkräfte zum Zeitpunkt des Abrückens in der gründlichen Erkundung und Einweisung der nachrückenden Kräfte durch Feuerwehrangehörige aus Hechthausen.

Ortskenntnis
FeuerwehreinsatzplanAn diesem Objekt nahm die Feuerwehr Hechthausen 2012 eine Objektbegehung vor und erstellte daraufhin einen Einsatzplan. Wegen dieser Vorbereitung war klar, dass zu einem mit großer Brandlast in den Gebäuden aber auch mit einer schwierigen Wasserversorgung zu rechnen ist, da nur ein Hydrant H 80 an einer Stichleitung am Objekt vorhanden ist.

 

Mit dem Ausrücken wurden die Ortswehren Klint und Basbeck durch die IRLS Bremerhaven alarmiert. Die Lage beim Eintreffen an der Einsatzstelle:
starke, dichte Rauchentwicklung, der dichte, gelbliche Rauch kam aus mehreren Öffnungen einer 30 x 10 Meter großen Scheune im Erdgeschoß und im Dachbereich, Flammen schlugen aus der Türöffnung zum Brandraum.

Rauch lesen
Der an der Einsatzstelle vorhandene Rauch wies auf eine unvollständige Verbrennung hin. Das heißt im Rauch sind brennbare Gase vorhanden. Bei ausreichender Temperatur kann sich dieser Rauch entzünden und zu einer rasanten Ausbreitung des Brandes führen.

 

Erneut bewährte sich unser Schlauchanhänger, denn nur so war es den zuerst eintreffenden Kräften möglich, sofort eine Wasserversorgung – auch für die nachrückenden Einheiten – aufzubauen. Im „qualifizierten Außenangriff“ gingen die ersteintreffenden Kräfte dann mit zwei Rohren entschlossen und gezielt gegen den Brand vor. Bei dieser Form des Löschangriffs werden erkennbares Feuer und die heißen Rauchgase im Gebäude mit gezielten Sprühstößen von außen direkt bekämpft. Dem Brennvorgang wird dabei so viel Energie entzogen, dass dann zur Brandbekämpfung im Innenangriff vorgegangen werden kann. Nach diesem erfolgreichen Erstschlag waren weitere Einsatzkräfte aus Basbeck und Klint sowie aus Hechthausen vor Ort eingetroffen und setzten den Löschangriff unter Atemschutz in das Innere des Gebäudes in einer Zangenbewegung fort.

 

hechthausen webIm Erdgeschoß brannte es im Raum unterhalb des geschoßhohen Hackschnitzel-Fülltrichters der Heizung. In diesem Raum war durch eingelagertes Brett- und Scheitholz eine hohe Brandlast vorhanden. Das Feuer hatte bereits eine vorhandene Feuerschutztür überwunden und auf den benachbarten Heizungsraum übergegriffen. Als sehr schwierig gestaltete es sich für die Trupps im Innenangriff den eigentlichen Brandherd zu bekämpfen: In einer Raumecke hinter einem deckenhohen Holzstapel war starke Glut vorhanden die das Feuer immer wieder aufflammen lies. Erst nachdem die Holzstapel abgebaut waren war das Feuer dort endgültig unter Kontrolle.
Dank gilt dem Eigentümer der alle Fragen insbesondere nach den örtlichen Gegebenheiten im Verlauf des Einsatzes gewissenhaft beantwortete und die Einsatzkräfte mit Wasser, Kaffee und belegten Broten versorgte.
Der Einsatzleiter vor Ort erkannte, dass für eine erfolgreiche Brandbekämpfung und das Verhindern der weiteren Ausbreitung in erster Linie zahlreiche Atemschutzgeräteträger erforderlich sind. Zu den vorhandenen wurden weitere Kräfte aus Burweg sowie die Wärmebildkamera aus Stade nachgefordert. Der Rettungsdienst aus Hemmoor übernahm zunächst die Eigensicherung an der Einsatzstelle. Der Rettungswagen wurde dann durch Kräfte der DRK-Bereitschaft Hemmoor abgelöst, die auch die Versorgung der Einsatzkräfte fortführten. Von der FTZ in Cadenberge wurden verbrauchte Pressluftflaschen an der Einsatzstelle getauscht.
Aufwändige Nachlöscharbeiten
Dach web Durch die große Hitze im Erdgeschoß wurden die Hackschnitzel im Metalltrichter der Füllanlage thermisch aufbereitet. Schwelgase und Rauch zogen durch das Gebäude und glücklicherweise über das Dach ab. Ein Löschangriff mit Netzwasser brachte den gewünschten Einsatzerfolg die Hackschnitzel abzukühlen. Parallel durchsuchten die Kameraden aus Stade das Objekt mit einem Infrarot-FernthermometerBrandraum und einer Wärmebildkamera um Glutnester und Brandherde ausfindig zu machen. Im Zuge der weiteren Löscharbeiten wurden Wandverkleidungen und Teile der Dachdeckung entfernt, um schließlich gefahrlos gegen den Schwelbrand im Fülltrichter vorgehen zu können. Mit Schaufeln wurde das verkohlte Material ins frei befördert. Die Löscharbeiten zogen sich bis in den Nachmittag hin. Im Verlauf der Löscharbeiten kamen Hechthausener Kameradinnen und Kameraden von ihren Arbeitsstellen in Cuxhaven, Hemmoor und Stade zum Einsatzort.
hechthausen1 web Zum Ende der Löscharbeiten verbleiben noch Kräfte aus Hechthausen an der Einsatzstelle als Brandwache, während andere Kameraden bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Cadenberge defektes Material und verschmutzte Schläuche tauschten. Gegen 18:00 Uhr rückten die letzten Kräfte ins Feuerwehrhaus ein.

 

 

Erfolgreicher Löscheinsatz

Tür kWie erfolgreich dieser Einsatz verlaufen ist, zeigte sich den Einsatzkräften besonders deutlich nach dem Einsatzende. Die verbogene Stützen des Metalltrichters und geschmolzene Metallteile aus dem Brandraum zeugen von der großen Hitze die während des Brandes geherrscht hat. Ein Versagten der Konstruktionen war nur noch eine Frage der Zeit. Oberhalb des Brandraums befindet ein zweigeschossiger Dachboden der bis zum First mit Stroh gefüllt war. Unmittelbar neben dem Brandraum sind gefüllte Getreidesilos. Am anderen Ende der Scheune befindet sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

flaschen AGTDer entschlossene gemeinsam vorgetragene Löschangriff der vier beteiligten Ortswehren Basbeck, Burweg, Hechthausen und Klint mit der Unterstützung durch die Stader Wärmebildkamera verhinderte das Ausbreiten des Feuers auf diese Bereiche und damit den Totalverlust der Scheune.

 

Besonderer Dank an die Helferinnen und Helfer vom DRK

DRK Bereitschaft

Im Einsatz von 10 – 18:00 Uhr – das ist schon beinahe einnormaler Arbeitstag. So lange Einsatzzeiten sind nur möglich wenn die Einsatzkräfte währendessen gut vesorgt werden. Die DRK.bereitschft aus Hemmoor steht uns bei unseren Einsätzen stehts zur Seite. Ob mit Kaffee, kalten Getränken oder Würstchen. Für dieses Engagement 7 Tage in der Wochen, 24 Stunden am Tag gilt den Frauen und Männern des Roten Kreuzes unser ganz besonderer Dank. Auch wenn es im Bild oben aussieht, wie bei einer gemütlichen Versammlung – für viele Kameraden war das die erste Verpflegung seit Stunden.

 

Die drei Bilder der arbeitenden Einsatzkräfte stammen von Egbert Schröder von Niederelbe-Zeitung und werden hier mit freundlicher Empfehlung vewendet.

24022014

Nachtrag – Polizeibericht
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Scheunenbrand
Hechthausen. Aus bislang ungeklärter Ursache ist es am Montagmorgen, 24.02.2014, gegen 10 Uhr in einer Scheune auf einem Gutshof in der Hutloher Straße zu einem Brand gekommen. In der Scheune befinden sich eine Heizungsanlage und ein Holzschnitzellager für den Betrieb der Anlage. Dies geriet ebenfalls in Brand. Nach Polizeikenntnis befanden sich rund 40 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Hechthausen, Klint, Basbeck und Burweg im Einsatz. Zur Schadenhöhe liegen noch keine Angaben vor. Die Brandursachenermittlungen dauern an.
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25022014

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