Auf private Initiative konnten drei Kameraden unserer Wehr an einem Inenangriffstraining in der Rauchgasdurchzündungs- bzw. Zimmerbrandsimulationsanlage an der Feuerwehrakademie in Hamburg teilnehmen.
Im ersten Abschnitt ging es in einen Container in dem ein großer Stapel Paletten entzündet worden war. Schnell füllte sich der Raum mit Rauchgasen und wir konnten das Phänomen einer Rauchgasdurchzündung mehrfach beobachten. Im weiteren Verlauf war schließlich eine eindrucksvolle, klar abgegrenzte Rauchschicht erkennbar. Im Container spürten wir die enorme Hitze, die nur durch unsere gute persönliche Schutzausrüstung mit Überjacke und Überhose, Flammschutzhaube, Feuerwehrhandschuhen nach den aktuellen Anforderungen und auszuhalten war. Papier am Boden begann durch die extreme Hitzestrahlung aus der Rauchgasschicht fast augenblicklich zu brennen, die Feuchtigkeit an den Überhosen und -jacken verdampfte und man suchte automatisch eine immer tiefere Position. Die letzte Durchzündung rollte dicht über unsere Köpfe hinweg.
Zimmerbrandsimulationsanlage
Im zweiten Teil übten wir die indirekte Brandbekämpfung in der gasbefeuerten Zimmerbrandsimulationsanlage. Zwei l-förmig gegeneinander gestellte Container bildeten den Übungsraum. durch den einen ging man vor bis zu einer Tür hinter der sich der Brandraum befand. Die Tür wurde durch den zweiten Mann im Trupp geöffnet und mit dem Hohlstrahlrohr gab der Strahlrohrführer Löschwasserstöße in den Brandraum ab. Wir lernten hier die Vorgehensweise bei der Türöffnung, die Handhabung des Hohlstrahlrohrs zur Rauchgaskühlung, beim Impulslöschverfahren und das „Einfangen“ der Flammen mit der „Pinseltechnik“.
Auch wenn vieles theoretisch bekannt war und auch schon geübt wurde, ist es etwas ganz anderes vor einer echten Flammenfront zu hocken und das Geübte unter realitätsnahen Bedingungen anzuwenden.
Nach diesen drei Stunden wissen wir, dass es keine sinnvolle Alternative zur Realbrandausbildung gibt und sind dankbar, diese Chance gehabt zu haben. Eine Chance, die jeder Feuerwehrangehörige haben sollte, der einmal vor der Aufgabe steht, einen Innenangriff durchzuführen.