Einsatzübung (Rettung aus kritischen Lagen)

Wieder einmal stand eine Einsatzübung auf dem Dienstplan:

„Befreien von Personen aus kritischen Lagen“, Personenrettung aus Gruben, Kanälen, Erdlöchern und sonstige Tiefenrettung“

Nach der Norm verfügt unser Löschgruppenfahrzeug über eine Beladung zur Brandbekämpfung und einfache technische Hilfeleistung. Dadurch sind die Möglichkeiten zunächst begrenzt. An der Einsatzstelle stehen uns aber oft nur diese begrenzten Mittel zur Verfügung. Wenn dann Eile geboten ist, gilt es den Einsatzerfolg mit einfachen Mitteln zu erzielen oder zumindest bis zum Eintreffen geeigneter Rettungsmittel vorzubereiten. Bei dieser Übung ging es um das Üben

– der Abläufe in der Gruppe nach FwDV 3 Gruppe im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz,
– der technischen Hilfeleistung Rettung aus Tiefen mit den “bordeigenen” einfachen Geräten.

Ziel der Einsatzübung war es eine zusätzliche Möglichkeit der Tiefenrettung zu nutzen. Dazu wurde folgende Lage angenommen:

“Person ist einen Abhang heruntergestürzt und muß leichtverletzt dort gerettet werden. Ein Steigen der Leiter ist der Person nicht mehr möglich.” Die angenommene verletzte Person wurde durch eine Feuerwehrjacke markiert und dann wurde zu Beginn des Dienstes eine Alarmierung eingespielt:

“Alarm für Feuerwehr Hechthausen, technischen Hilfeleistung, Person ist einen Abhang heruntergestürzt …”

Einsatz für den Leiterkran

leiterkranVor dem Aufsitzen wurden die Positionen durch den Gruppenführer besetzt und das Löschfahrzeug fuhr zur angenommenen Einsatzstelle. Vor Ort erkundete der Gruppenführer und gab dann die Lage und Befehle.

…Person unten am Abhang, Rettung über Leiterkran…

Nach der Entnahme der Steckleiterteile wurde das Fahrzeug nahe an die Einsatzstelle gefahren. Drei Steckleiterteile wurden zusammengesteckt und danach am Leiterkopf auf jeder Seite zwei Feuerwehrleinen angebunden. Der Leiterfuß wurde dann an einem Hinterreifen positioniert und so gegen wegrutschen gesichert. leiterkran leiterkopfEin Eingraben war auf der gepflasterten Fläche nicht möglich. Die Übendleiterkran aufrichtenen richteten die Steckleiter auf und sicherten die Leinen an geeigneten Festpunkten. Die verletzte Person wäre entweder auf einer Trage eingebunden worden oder mit Hilfe einer Rettungswindel aus einem Tragetuch bzw. einer gebundenen Sitzschlinge nach oben geholt worden.

Soweit zum Übungsablauf. Bei der Übung stellten wir ein paar Besonderheiten dieser ungewöhnlichen Verwendung der Steckleiter fest.

  • Die Idee den Leiterfuß durch einen Fahrzeugreifen zu sichern, war ungeeignet, weil das Fahrzeug dann beim Sichern der Leinen an Festpunkten „im Weg steht“.
  • Festpunkte am Fahrzeug sind in der Position dicht am Abhang/an der Grube kaum nutzbar.
  • Zum Aufbau des Leiterkrans benötigt man mindestens eine vollständige Löschgruppe.
  • Ohne eine Umlenkrolle ist die Rettung aufgrund der erhöhten Seilreibung kaum durchführbar.

Alles in allem zeigte die Übung eine weitere Möglichkeit einer Tiefenrettung mit unseren normalen Ausrüstungsgegenständen wie Steckleiter und Feuerwehrleinen (4 Halteseile, ein Zugseil). Das Beherrschen wichtiger Feuerwehrknoten ist im Feuerwehreinsatz unbedingt erforderlich.

10-03-2012

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